Sa, 03.03.2018
Wetter: 27°C – sonnig
Abreisetag! Schon… Kam mir nur nicht so vor. Mag daran gelegen haben, dass mein Weiterflug nach Singapur erst um 3:15 Uhr ab DXB ging und ich den Chauffeur für 22:45 Uhr bestellt hatte. Wir hatten also noch einen ganzen Tag. Das übliche Morgen-Procedere mit Frühstück und COSTA wurde natürlich eingehalten. Allerdings etwas später. Ich hatte ja bis 12:00 Uhr Zeit. Da war spätester Check-Out.
Kurz drauf holten mich A.C. und Jens zur finalen Sightseeing-Runde bei Sonnenschein(!) ab. Eine Seltenheit in diesem Regenloch… Zumindest für mich.
Die Shining-Towers und die Corniche standen auf dem Programm. Wir fingen mit den Shining-Towers an. Dort, im Ortsteil Al Khalidiyah residiert der Arbeitgeber von Jens im 27.Stock. Es gibt einen fantastischen Rundblick über Abu Dhabi. Das konnte ich mir natürlich nicht entgehen lassen. Nach ausreichender Begutachtung der Aussicht nahmen wir in der Nähe, in einem marokkanischen Café einen kleinen Imbiss, selbstverständlich inklusive Minztee ein.
Das Auto liessen wir in der Tiefgarage und erkundeten zu Fuss das benachbarte Viertel Al Manhal, das zu den „älteren“ Vierteln zählt. Dort besuchten wir eine Filiale von „Camel Cookies“, wo ich mich erstmal mit Gebäck eindeckte. Sechs Cookies zu 60 AED sind schon mal eine Ansage für normalen Keksteig, der u.a. mit internationalem Süsskram (Nutella, Kinderschokolade, Rafaello) gefüllt ist. Ganz schmackhaft, aber nichts, was einen total vom Hocker haut. Das Interessante daran ist das Behältnis, das in Form eines Ölfasses aus Blech daher kommt. Schönes Souvenir!
Next Stop Corniche. Die Corniche ist quasi die Rheinuferpromenade von Abu Dhabi. Nur länger… und mit Strand… und am Meer bzw. persischen (vor Ort heisst er komischerweise arabischer) Golf…
Wir schlenderten also eine Zeit über die recht schöne Promenade, erfreuten uns an Verbots- und Erziehungsversuchsschildern. Ich machte ein Foto von den Schildern und wurde sogleich freundlich von einer Sicherheitskraft belehrt, dass das Fotografieren an der Corniche verboten ist.
Das haben sie wohl auf den Schildern vergessen zu erwähnen. Da stand nur was vom Strand, der noch ein Stück weg war.
In einem Land, wo schon mal jemand für ein Foto des Präsidentenpalastes zu einem Jahr Gefängnis verknackt wird oder jemand eine Sehenswürdigkeit und versehentlich den Randbereich einer staatlichen Einrichtung für 1.000 AED Strafe fotografiert, diskutiert man aber besser nicht mit Sicherheitskräften.
Nach diesem kleinen Intermezzo war schnell das Ziel unseres Spazierganges erreicht, die lokale STONECOLD-Filiale. STONECOLD ist eine amerikanische Eiscreme-Kette, wo die Toppings auf kaltem Stein in die Eiscreme-Masse einmassiert werden. Den Rest des Nachmittages verbrachten wir auf der STONECOLD-Strandterrasse, bevor wir uns langsam auf den Weg zurück zum Auto machten.
Das finale Abendessen stand an. Ich durfte vorab auswählen. So richtig einheimische Restaurants gibt es eher wenige. Libanesisch hatten wir schon. Also die Küche einer weiteren großen Gastarbeitergruppe. Wer jetzt an Indien denkt, liegt falsch! Philippinisch sollte es sein. Hatte ich vor Urzeiten mal in Frankfurt und war damals ganz angetan. Wir fuhren also zu „Ortego’s Deli“, wo wir uns mit einem befreundeten Paar trafen.
Das Essen war wirklich gut und für emiratische Verhältnisse erstaunlich preiswert. Ich hatte Adobo (philippinisches Nationalgericht) mit Ente. Die Ente war schön zart, hatte aber ordentlich Knochen, was das Essen etwas mühsam machte. Nach dem Essen besuchten wir noch das nahegelegene Pendant zu unserern 1-EUR-Läden, wo ich für kleines Geld ein paar Souvenir-Kühlschrankmagnete erwarb.
Da noch ein paar Stunden Zeit bis zur Abholung waren, fuhren wir noch zu A.C. und Jens nach Al Reem, um einige alkoholische (Tsingtao, Wodka-Tonic, Killepitsch) Abschiedsgetränke zu uns zu nehmen.
Gegen 22:00 Uhr machte ich mich wieder per Taxi auf den Weg zum Hotel, wo mich der Emirates-Chauffeurservice pünktlich aufsammelte und zum Aeropuerto in Dubai brachte. Schön war’s. Danke nochmal an die vorzügliche Vor-Ort-Reiseleitung
Schön, dass die Flüssigkeitszufuhr immer zufriedenstellend geregelt war…. hatte schon Sorge…, islamisch und so….
Gelungene Tage! Das Museum hätte mich auch interessiert. War das Wetter nur Pech oder haben wir eine falsche Vorstellung?
Was war dein Eindruck, wie ist das alltägliche Leben? Kann man sich “europäisch” frei fühlen oder ist man nach unseren Standards gemessen sehr eingeschränkt?
Im März hat es im Durchschnitt 6 Regentage. Winter halt…
Von Einschränkungen habe ich nichts gesehen. In 4 Tagen bekommt man auch wenig mit. Geklaut wird in der Stadt eher gar nicht. Jens berichtete von Leuten, die in einem Café Vertu, Geldbeutel, Rolex, Goldbarren auf dem Tisch liegen liessen und nach einer halben Stunde völlig entspannt wieder kamen. Alles noch da. Wer sich westlich kleiden möchte, soll das tun. Knie und Schultern bedeckt wird empfohlen. Habe aber im Stadtbild auch Frauen gesehen, deren Röcke als breite Gürtel durchgegangen wären. Kompliziert könnte es werden, wenn Du Beef mit Eingeborenen oder der Staatsmacht bekommst.