Abu Dhabi – Tag 3

Fr, 02.03.2018

Wetter: 24°C – regnerisch

Also das Wetter habe ich mir hier irgendwie anders vorgestellt! Es regnete mal wieder. Ich ging also erstmal ausgiebig frühstücken. Da es im Hotel keinen vernünftigen Kaffee gab, nahm ich noch einen Cappuccino von COSTA mit.
Am Freitag, dem muslimischen Sonntag, sollte angeblich vormittags nichts los sein. Ausser in der Moschee.
Aber die Al-Wahda-Mall war bereits erstaunlich gut besucht. Vielleicht wussten die einheimischen Besucher nicht, was in deutschen Reiseführern steht!?

Kurz nach Elf holten mich A.C. und Jens zum Sightseeing ab. Bei dem Regen konnte man gut ins Museum. Oder in eine Mall. Aber Museum war auf jeden Fall kulturell wertvoller. Also ab auf die Insel Saadiyat.
Saadiyat liegt nordöstlich von Downtown Abu Dhabi und ist per 10-spuriger Autobahnbrücke angebunden.
Hier soll nach und nach ein Kulturviertel mit weiteren Museen und einem Kulturzentrum für Theater und Konzerte entstehen. Gebaut werden sie selbstverständlich alle durch Star-Architekten. Fertigstellung irgendwann in den 20ern. Vermutlich aber deutlich vor dem Berliner Flughafen. Eine Aussage, mit der man sich nicht zu weit aus dem Fenster lehnt. Im November 2017 wurde aber erstmal der Louvre Abu Dhabi eröffnet.

Das von Jean Nouvel (u.a. Konzerthaus Kopenhagen, Torre Agbar Barcelona) gebaute Gebäude ist, auf den ersten Blick, recht unspektakulär. Eine Fassade gibt es nicht so richtig, sondern hauptsächlich eine flache Kuppel, die aus verschiedenen netzartigen Stahlschichten besteht. Sie ist zwar nicht sehr hoch aber mit 180 Metern Durchmesser doch recht eindrucksvoll. Auf jeden Fall eine interessante Konstruktion.

Im Inneren ist die ständige Sammlung in 14 Gallerien nach Epochen unterteilt. Man hat dadurch einen schönen Überblick: Was war wann in welcher Weltgegend kulturell so los? Spannend!

Nach drei Stunden, inklusive kleinem Imbiss in der Museums-Caféteria, machten wir uns auf in Richtung Emirates Palace Hotel, wieder ein Beitrag zum Wer-hat-den-längsten-Wettstreit zwischen den Emiraten. Aber vorher fuhren wir noch im „Al Mina Fruit & Vegetable Market“ vorbei. Dort erstanden wir sehr schmackhafte Datteln und Trockenmangos. Nun ging’s aber weiter zum Emirates-Palace.

Hier wurde alles verbaut, was gut und teuer ist und irgendwie glitzert. 3 Mrd. US-Dollar hat der Prachtbau gekostet. Zimmer gibt’s schon für 2.200 AED, Frühstück 220 AED extra.

Etihad Towers

Kann man sich mal ansehen.
Besonders eindrucksvoll fand ich den Bereich für den Sunday-Brunch. So ca. 15 Meter unter Lobby-Ebene wird an großen Tischen getafelt. Die Speisen und Getränke sind zweifelsohne von erlesener Qualität. Bei Preisen zwischen 370 und 780 AED (je nach Getränkepaket) kann man das auch erwarten. Insgesamt wirkte das Ganze aber wie Moskauer U-Bahnstation. Da gibt es in Abu Dhabi sicherlich nettere und hellere Orte zum Brunchen.

Inzwischen war es Zeit für die Happy Hour. Wir fuhren also weiter zum nahegelegenen Inter-Conti-Hotel, wo es einen brauchbaren Außenbereich gibt. Dort nahmen wir einige Stella Artois zu uns, bevor es zum Stratos weiterging. Das Stratos ist ein Drehrestaurant, bzw. eine Drehbar, von der man einen schönen Ausblick über Abu Dhabi hat. Eine Drehung bzw. einen Cosmopolitan später, knurrte der Magen.
Für das Abendessen war der Lieblingslibanese von A.C. und Jens „Nasr Bar & Grill“ vorgesehen. Sie bestellten uns einen repräsentativen Querschnitt durch die libanesische Küche. Beim Dessert Kanufa gab es einige Irritationen beim Maitre d‘ . Die konnten allerdings ausgeräumt werden, nachdem man sich darauf geeinigt hatte, dass es eigentlich Kunafa heisst. Kleiner Buchstabendreher…

Nach diesem perfekten Sightseeing-Tag setzte mich die Vor-Ort-Reiseleitung zu einem Zwischenstop an meinem Hotel ab.  Dort sammelte ich meine Mitbringsel ein, die wir dann in kleinen Mengen, gemischt mit Tonic, bei den beiden in der Wohnung tranken. Vom gegenüberliegenden Taxistand fuhr ich zurück zum Hotel.

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