Singapur – Auftakt

So, 04.03.2018
Wetter Singapur: 31°C – trocken
1 EUR = 1,61 (S$)

Was anfangen mit dem angebrochenen Nachmittag?
Ich fuhr erstmal mit dem Hotelshuttle zur ViVoCity, der größten Mall Singapurs, die sich praktischerweise direkt gegenüber von Sentosa Island befindet.

VivoCity/Harbourfront

Die Fahrt dauert, mit Zwischenstop in der monströsen Tiefgarage des „Resorts World Sentosa Casino“, ca. 15 Minuten. Neben den guten Einkaufs- und Imbissmöglichkeiten, kommt man von dort auch ganz gut mit der MRT (U-Bahn) in die Innenstadt.
Ich kaufte am Automaten ein Einzel-Ticket, das sich für bis zu fünf weitere Fahrten einzeln aufladen lässt. Gute Idee eigentlich. Der mit dem Ticket verklebte RFID-Chip ist zu wertvoll für den einmaligen Gebrauch. Es gibt auch Zeitkarten und aufladbare Smartcards. Die sind aber für den Kurztrip-Touristen tendenziell zu teuer. Bei 1,70 S$, die ich so im Schnitt pro Fahrt bezahlt habe, muss man mit den genannten Tickets ganz schön oft fahren, um günstiger wegzukommen. Und den halben Urlaub in der U-Bahn verbringen ist irgendwie nicht jedermanns Sache.

Mit einmaligem Umsteigen ging es zum Raffles Place im Central Business District (CBD). Downtown Manhattan Light, möchte man meinen. Bei genauerem Vergleich ist Downtown Manhattan aber eher CBD Light.

Vorab ein kleiner Exkurs:
Der Singapurer isst. Und zwar permanent. Als Lebensinhalt und Hobby, dem alles andere untergeordnet ist.
Entsprechend gut gefüllt sind alle Etablissements, die etwas Essbares anbieten. Und zwar dauernd.
Es gibt gefühlt mehr Foodblogs, Youtubekanäle, Ranglisten, etc. zum Thema Essen in Singapur, als es Einheimische gibt.
Streitigkeiten zwischen den ortsansässigen Ethnien scheinen weitgehend durch deutlich weniger gewalttätige, applefanboyartige Streitereien über den besten Chicken Rice oder das beste Nasi Lemak ersetzt worden zu sein.
Ohne jede Ironie ist das auf jeden Fall ein großartiger zivilisatorischer Fortschritt!

Lau Pa Sat aussen

Weiter im Text:
Vom Raffles Place war es nur ein kurzer Marsch zu Lau Pa Sat, eine pittoreske Markthalle aus dem 19. Jahrhundert mit schmiedeeisernem Dach und Uhrturm. Hier befindet sich das wohl touristischste, weil bekannteste, aller singapurischen Hawker Centre.
Neben einer überschaubaren Anzahl Touris laufen hier auch Businesspeople (Expats und Einheimische) aus den umliegenden Bürotürmen, Bauarbeiter von den umliegenden Baustellen und sonstige Einheimische rum. Sehr bunt das Ganze.
Lau Pa Sat ist von mehrspurigen Straßen umgeben. Eine dieser Straßen wird abends (am Wochenende nachmittags) für den Autoverkehr gesperrt. Es werden Klapptische und –stühle in großen Mengen aufgebaut.
Auf länglichen Holzkohlegrills mit nur zwei Stangen wird die Spezialität zubereitet, für die Lau Pa Sat am bekanntesten ist: Satay-Spiesse (während ich das Schreibe, setzt spontaner Speichelfluss ein). Die werden von Anreissern mit Hilfe von laminierten Speisekarten im DIN-A2-Format angeboten.Dort stehen hochpreisige Combos, die ganze Kompanien satt machen dürften.
Am Besten, man bestellt einfach ein oder mehrere 10er-Gebinde Lamm-, Huhn-, Rinder-Satay zu 7 S$ (Seafood teilweise deutlich teurer).
Die werden standardmässig mit Erdnusssauce, Gurkenscheiben und einigen Brocken Lontong serviert.

Lau Pa Sat innen

Genannte Anreisser laufen auch durch die Markthalle. Man muss also nicht draussen auf der Strasse sitzen, um Satay zu essen. An diesem Abend nahm ich zunächst eine Portion Chicken Rice in der „roasted“ Variante. Dazu einen Krug Tiger Beer vom Fass. Als eine Satay-Anreisserin vorbei kam, habe ich die Gelegenheit beim Schopf ergriffen und je einen Satz Lamm und einen Satz Chicken als Dessert bestellt. Dazu gab es ein frisches Tiger Beer.

Inzwischen war es 22:00 Uhr und ich müde. Ich bin also nach dem köstlichen Mahl mit der MRT zurück zur ViVoCity. Der Hotel-Shuttle, der halbstündlich fährt, liess nicht lange auf sich warten. Nach einem kurzen Test der Rainshowerdusche fiel ich ins Bett.

 

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