Fr 08.11.2019
Sonntag! Also das muslimische Pendant dazu. Da ist Vormittags draussen eher wenig los, weil einheimische und zugereiste Muslime in die Moschee gehen und Nicht-Muslime zum Brunch (gern mit All-you-can-Drink-Paket) in den großen Kettenhotels sind. Zu letzterem später mehr.
Wir gingen auch zum Brunch. Aber zur indischen Variante. Im Bhavna Restaurant liessen wir uns den Tisch mit unterschiedlichen indischen Brotsorten und verschiedenen korrespondierenden Soßen vollstellen. Voller als sonst (AC und Jens waren schon ein paar Mal hier), da wir zusätzlich noch die Empfehlungen des freundlichen Familienvaters am Nachbartisch bestellt haben. Sehr lecker!
Dazu ein paar Karak Chai und wir waren ausreichend gestärkt für das heutige Besichtigungsprogramm. Die Rechnung betrug schlanke 55 AED, also umgerechnet dreiEurofuffzich p.P. Kann man nicht meckern…
Next stop „Qasr Al Hosn“. Der älteste Teil des Forts (Qasr=Befestigungsanlage) wurde Ende des 18.Jahrhunderts erbaut und ist somit das erste Stein-Gebäude der Stadt. In mehreren Erweiterungen bis in die 1940er-Jahre wurde es zum Palast der Herrscher-Familie Al Nahyan ausgebaut.
Die residieren heutzutage woanders und deutlich feudaler. So wurde das Qasr Al Hosn mehrere Jahre aufwendig renoviert und Ende 2018 als Museum wieder eröffnet.
Wir näherten uns der Anlage von Osten über den öden Vorplatz, der von „Bunker“anlagen, Mülltrennungscontainern und Überwachungskameras dominiert wird. Hauptsache freies Schussfeld!?
Die Anlage selbst befindet sich im Westteil des Platzes und ist deutlich spannender. Für 30 AED Eintritt kann man die Ausstellung und die wieder hergestellten Räumlichkeiten der Wohnbereiche besichtigen.
Freitag vormittag scheint da nix los zu sein. Ein paar Touristen und wir.
Jens besorgte uns dann noch eine Exklusivführerin, die uns sachkundig durch den Wohntrakt führte. Bis auf den Vorplatz eine wirklich gelungene Anlage und unbedingtes Muss einer Abu-Dhabi-Besichtigung.
Unsere freundliche Führerin zeigte uns noch das moderne „House of Artisans“ nebenan, das im Preis für das Fort mit drin ist.
Hier war eher noch weniger los. Es gab vor der Tour durch arabische Handwerkskunst der Jahrhunderte ein arabisches Käffchen und danach eine Flasche Wasser.
Ob das jeder bekommt oder nur Teilnehmer an den Rundgängen weiss ich allerdings nicht.
Vom House of Artisans nahmen wir ein Taxi zum Interconti Hotel, wo uns der Wüsten-Shuttle abholen sollte. Was er auch in Form eines 7-sitzigen Ford Explorers tat. Wir und drei weitere Teilnehmer wurden ins „Arabian Nights Village“ gekarrt. Die Fahrt dauerte gut 1 1/2 Stunden über gut ausgebaute Strassen und nicht so gut ausgebaute Schotterstrecken.
Gegen 15:00 Uhr trafen wir an der Anlage mitten in der Wüste ein.
Das „Arabian Nights Village“ ist eine Mischung aus Resort und Halbtagsausflugbespassung. Man kann für teures Geld in dreierlei Unterkunftstypen übernachten.
Oder man kommt, wie wir, zu einer Desert Safari her und verlässt den gastlichen Ort am frühen Abend wieder.
Der treue Leser wird sich erinnern, dass ich sowas schon mal im Jahr zuvor gemacht habe. Bei Desert Safaris gibt es aber, was ich nun bestätigen kann, deutliche qualitative Abstufungen.
Die Programmpunkte scheinen allerdings immer irgendwie ähnlich. Dunebashing, Quad fahren (gegen Aufpreis), Kamelreiten, Henna Painting, als Araber verkleiden, Dinner Buffet und Vorführungen ( Bauchtanz, Derwischtanz/Oudspieler).
Eigentlich hatten wir die Wüstensafari für den Donnerstag gebucht. Aber da hatte der Veranstalter darauf hin gewiesen, dass es um die 250 Teilnehmer geben würde. Da hat Jens dann die angebotene Möglichkeit umzubuchen genutzt. Danke nochmal!
Jetzt waren es ein paar internationale Landcruiserbesatzungen und ein Bus Franzosen. Nicht mehr als 40 Leute. Das verlief sich Anfangs ganz gut. Am abendlichen Buffet wurde es etwas voller.
Insgesamt war diese Veranstaltung von deutlich höherer Qualität. Dunebashing mit nur einem Landcruiser, statt mit 30 hintereinander. Auf der Düne sitzen und auf den Sonnenuntergang warten, gab es letztes Jahr gar nicht. Viel besseres Essen (libanesisch-europäisch). Schönere Lokation. Der Oud (arabische Laute)-Spieler zum Essen hat mir auch gut gefallen. Einzig die Bauchtänzerin war letztes Jahr um Längen besser.
Zwischen 20:00 und 21:00 Uhr ging es zurück zum Interconti. Dort trafen wir uns mit AC (die die Tour in zwei Wochen macht und deshalb nicht dabei war) auf einen oder zwei Absacker im belgischen Café.
Zum Preis eines Kleinwagens (um 15 EUR/Pint) gibt es dort diverse belgische Biersorten. Wir hielten uns an Leffe und Stella. Trappistenbiere gab es auch, sind mir aber zu Chewy für die Temperaturen. Und Kriek Bellevue geht bekanntermassen gar nicht!
WIr wunderten uns über die vielen hackebreiten Briten, die den Aussenbereich des Cafés bevölkerten. Da konnte unser Vor-Ort-Reiseleiter Jens weiterhelfen. Die haben alle am Brunch teilgenommen. Erlesenes Buffet (nebensächlich) und so viel Bier/Wein/Schaumwein bis es zu den Ohren raus kommt für um die 100 EUR. Impressive!
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