So, 18.11.2018
Wetter Seeb/The Wave: 31°C – heiter
Unterkunft The Wave: Mysk Al Mouj Hotel (4*)
1 omanischer Rial (OMR) = 1.000 Baizas (Bz.) = 2,27 EUR
Da wir uns das mit der Müdigkeit nach dem Nachtflug schon im Vorfeld gedacht hatten, wollten wir gleich am ersten Tag nicht die ganz große Strecke fahren. Wir buchten also ein Hotel in Flughafennähe. Da war der Check-In allerdings erst ab 14:00 Uhr möglich . Das Nickerchen musste als noch warten.
Wir beschlossen, die Zeit zu nutzen und uns zur Einstimmung ein wenig in Seeb umzutun. Seeb ist ein langgezogener Stadtteil im Westen Muscats. Neben dem Flughafen gibt es hier die Uni, einen pittoresken Fischmarkt, eine neue Uferpromenade und den Palast des Sultans Qaboos ibn Sa’id Al Sa’id. Von unseren Seeb-Experienzien gibt es keine Fotodokumente. Müde und war nicht so spannend.
Der Fischmarkt, wo wir zuerst hielten, war eher klein. Da es schon nach 10 war, war dort auch nicht mehr so viel los. Den Fischreichtum vor der Küste konnte man aber noch ganz gut erahnen.
Fischmarktfotos gibt es dann nächste Woche aus Muscat Downtown.
Die neue Corniche war ganz nett. Frisch gepflastert, mit Palmen, Kaffee- und Shawarmabuden alle paar hundert Meter und menschenleer. Kurz nach 10 treibt sich an Feiertagen offensichtlich kein Omani auf Uferpromenaden rum. Kaffee wäre ganz gut gewesen, die Buden waren aber auch noch nicht geöffnet. Dann fuhren wir halt noch ein Stück weiter. Kurz nach dem Ende der Corniche wurden wir allerdings von der Palastmauer aufgehalten, die aussah, wie Herr Drumpf die Grenze zu Mexiko gern hätte.
Nachdem wir einige Kilometer an der Mauer lang gefahren sind, wendeten wir spontan und fuhren Richtung Hotel, wo wir (mit einem Mal Verfahren) gegen 13:00 Uhr ankamen. Unser Zimmer mit Marina-View war freundlicherweise schon fertig. Sehr schön!
„The Wave“ ist ein neu aus der Wüste gestampfter Stadtteil für die Reichen und Schönen. Sehr westlich mit arabischen Ornamenten hie und da. Unser Hotel passt da ganz gut rein. Seit einem halben Jahr eröffnet, der Stil geht so in Richtung Orient meets Zen. Seit kurzem gibt es mit dem 5*-Kempinski noch eine zweite Herberge. Die kam aber leider nicht in Frage, weil die Tagesmiete für ein Standardzimmer, nach hinten raus, in etwa unserem Wochenbudget für Übernachtungen entspricht…
Nachdem wir unser Zimmer bezogen hatten, haben wir erstmal eine Mittagessenpatrouille gemacht. Das Nickerchen musste noch warten. Über die Hauptstrasse (ich nenne es mal so, Das Viertel ist so neu, dass sich die Online-Kartenwerke noch nicht einig sind, wie die Strasse nun heisst…), die hauptsächlich Restaurants mit Aussengastronomie beherbergt, machten wir uns auf zur örtlichen Mall. Dort nahmen wir beim Libanesen „Leylaki“ ein paar wohlschmeckende Shawarmas für 600 Bz. das Stück zu uns.
Im Supermarkt vor Ort wollten wir uns noch mit Getränken und Datteln eindecken. Da dort aber gerade zu Ehren des Sultans Qahwa (Omani Coffee), Geburtstagstorte und omanische Nationalgerichte an die Kunden verteilt wurden, hatten wir noch einen Nachtisch für Umme. Sehr nette Leute erklärten und die Gerichte. Da ist zum einen Halwa, eine Süßspeise, die für die paar Zutaten (hauptsächlich Zucker und Stärke) erstaunlich köstlich schmeckt.
Dann gab es noch Reispampe mit Hähnchen (den Namen finde ich noch raus), die mit allerlei exotischen Gewürzen interessant aufgepeppt war.
Nach den Einkäufen war es nun aber wirklich Zeit für ein Nickerchen.
Als wir erfrischt erwachten, war es halb fünf und Zeit für einen Kanalcheck des Fernsehers. Bei Oman1 blieben wir gleich hängen, denn dort wurde die 48. Geburtstagsparade für Sultan Qaboos live übertragen. Ist ähnlich wie Trooping the Colour in London nur bunter, da alle Waffengattungen mitmarschieren dürfen. Das Ganze fand in einem Stadion unter Flutlicht statt. Der Sultan nahm die Parade von der Haupttribüne aus ab. Nachdem er die Veranstaltung in der verlängerten, erhöhten S-Klasse-Limousine mit Motorrad- und Lexus-Eskorte verlassen hatte, wurden nochmal die Highlights des Tages gezeigt. Überall Menschenmengen, die Fahnen schwenkten, Qaboos-Schals trugen, Qaboos-Portraits hochhielten und jubilierten. Dann wurde ein Werbefilm, der die Schlagkraft der Armee zeigt eingespielt (falls hier zufällig ein Rheinmetall-Vertriebler mitliest, die Panzertruppe besteht zum großen Teil aus alten M60-Schätzchen. Da könnte man doch die LeoII anbieten, die man den Saudis jetzt nicht mehr andrehen darf *zwinker*).
Spätestens jetzt hatten wir erstmal genug und machten uns auf, das Viertel näher zu erkunden. Viel zu erkunden gab es allerdings nicht. Gehobene Apartmentbebauung rund um den Jachthafen und in den dahinter liegenden Strassen. Die Hauptstrasse war inzwischen Fussgängerzone, wo gut was los war. Eine Folkloregruppe gab Volkstänze zum besten, Großfamilien defilierten herum und liessen ihre Kinder an Schminktischen mit omanischen Flaggen bemalen.
Wir setzten uns ins, bzw. vor das „Zar El Laymoun“-Restaurant (zur Abwechslung mal libanesisch), beobachteten das bunte Treiben und stellten uns eine Mezze-Auswahl zusammen. Dazu gab es leckere hausgemachte Limonade mit Minze bzw. Thymian.
Relativ früh ging es zurück zum Hotel und der erste Tag war Geschichte.
P.S.: Habe das Geländewagen-Foto erst an Tag 2 gemacht. Den gibt’s am Donnerstag (brutaler Cliffhanger), da wir morgen ohne Internet in der Wüste nächtigen.
Wo ist das Auto?
Ok…. Auto is entschuldigt…. aaaber nur ausnahmsweise und weil der Tag so launig und unterhaltsam zu lesen war… 😊