Tag 13 – New York City

Fr, 12.04.2019
Wetter: bis 20°C – wechselhaft

Heute wollten wir uns nach Midtown durchschlagen. Da dafür kein Sonnenaufgang nötig war, konnte uns von dem Vorhaben auch nichts abbringen.
Wir stiegen vorm Hotel in die Subway.  Zumindest versuchten wir es. Aber wir kamen nicht durchs Drehkreuz, weil die MTA-Card leer war, was uns arg verwunderte. Also ab zum Automaten. Mit dem 99999-PLZ-Trick verlief das Aufladen per Kreditkarte geschmeidig. Kurz drauf saßen wir in der Subway nach Norden.

Wir stiegen an der 51st Street Station aus. Dort in der Gegend hatte die Unermüdliche einen weiteren hoch bewerteten Bagel-Laden für die erste Mahlzeit des Tages aufgetan: Ess-a-Bagel an der 3rd Avenue. Die Bagelliebhaber standen bis auf die Straße. So viel Zeit hatten wir dann doch nicht.
Also kauften wir unser Frühstück einen Block südlich bei „Bluestone Lane“, einer New Yorker Kaffeehauskette, die einen auf australisch macht.
Die besteht dort aus einem Hole-in-the-Wall im mallartigen Untergeschoss  des unscheinbaren Bürohauses „805 Atrium“ an der 3rd Avenue. Nicht ganz einfach zu finden aber dafür keine Schlange. Wir kamen sofort dran.
Im „805 Atrium“ gibt es auch einen Aufenthaltsbereich, den „Crystal Pavilion“ mit Bambus, Wasserfall, chinesischer Nudelbude und Tageslicht.
Da frühstückten wir Flatwhite und wohlschmeckende, aufwendig verpackte, hochpreisige Avocado- bzw. Lachssandwiches.
These: Jeder Starbuckskonkurrent, der „Blue“ im Namen hat, ist teuer (Bluestone Lane, Bluebottle Café)!

Nach dem Frühstück machten wir uns auf Richtung 5th Avenue, die wir bis zum Central Park hoch schlenderten.
Vorbei am Trump Tower, Luxusboutiquen und einem etwas moderner aufgemachten Apple Store, der sich bei näherer Betrachtung als Microsoft Store entpuppte…

Weiter ging es am Südrand des Central Parks über die 59th Street gen Westen  bis zum Columbus Circle.
Auffällig war die hohe Gerüstdichte. Sämtliche Luxushotels der Umgebung  (+ Apple Store, diesmal der richtige) scheinen gerade renoviert zu werden.
An der Südwestecke des Central Parks gab es erstmal kolumbianische Kaffeespezialitäten. Dann besichtigten wir den impressiven Whole Foods Supermarkt im Untergeschoss des Columbus Centers.

Wir liefen die 9th Avenue nach Süden. Checken, ob das Haus noch steht, wo wir 2013 über AirBnB genächtigt haben. Steht noch!
Das Café, in dem wir damals einen Block weiter täglich gefrühstückt hatten, ist jetzt praktischerweise unten ins Haus gezogen.
Ob der freundliche Exil-Kubaner, bei dem wir ein Zimmer gemietet hatten, noch da wohnt, liess sich allerdings nicht recherchieren.

Wir näherten uns dem Times Square, dem Epizentrum des Tourismus in Manhattan. Überteuerte Souvenirläden und Restaurants. Mittelamerikaner als Mickymaus und Elmo verkleidet, die sich für Geld in Selfies drängen. Tourihorden aus aller Herren Länder und last but not least ein Rekrutierungskiosk der US-Streitkräfte.

Auf der Habenseite hätten wir Leuchtreklamen in beeindruckender Bildqualität und Anzahl, die an modernen Wolkenkratzern hängen.
Nicht zu vergessen „den“ Broadway, den Theater District . 41 Theater mit über 500 Sitzplätzen und 14 Mio. Zuschauern (Saison 2017/18).
Dazu kommen 60 Theater mit 100-500 Sitzplätzen, die sogenannten Off-Broadway Theater und ca. 80 Off-off-Broadway-Shows mit unter 100 Plätzen. Schon sehr beeindruckende Zahlen, gegen die sich das Londoner Westend wie eine Provinzveranstaltung ausnimmt.

Wir verliessen den Times-Square-Bereich dann relativ zügig und nahmen beim Michelin-Stern gekrönten „Tim Ho Wan“ einen späten Lunch, der aus lecker Dim Sum bestand.
Zur Klarstellung: Michelin-Sterne haben nur ein paar Filialen in Hong Kong, wo die Kette eigentlich herkommt. Sie galten als die preiswertesten Sternerestaurants bis ihnen Hawker Chan in Singapur diesen Titel streitig machte.

Den angebrochenen Nachmittag verbrachten wir 16 Blocks südlich von „Tim Ho Wan“ in der 230 Fifth Rooftop Bar mit genialem Blick aufs Empire State Building und „Shiner Bock“ aus der Dose.

Dann war es schon fast Zeit fürs Abendessen. Unsere tägliche Shoppingeinlage verbrachten wir in den Manhattan-Institutionen „Paragon Sports“ und „Dave’s New York“, um letzte Kleidungsstücke zu erwerben.

Inzwischen fing es an zu regnen und wir hatten noch keine Lokation zum dinieren.
Im „Meatballshop“ (die kullinarische Ausrichtung muss ich wohl nicht erwähnen) in Greenwich Village kehrten wir auf zwei Bier ein und checkten die Optionen. Das „Cuba“ (dito.) südlich vom Washington Square sollte es sein. WIr buchten Online einen Tisch und machten uns auf. Leider war der Laden sehr voll und unsere Buchung noch nicht eingegangen.

CITY ROOMS NYC SoHo

In Soho wurden wir dann nach ein paar weiteren Fehlversuchen fündig. Im ebenfalls randvollen „Shuka“ (mediterran, nahöstlich), bekamen wir für eine Stunde einen Tisch. Das reichte uns völlig, zumal wir auch noch zu „Duane Reade“ mussten. Die Bierreste im Kühlschrank tranken sich auch nicht von alleine… Es gab lecker Hummus, warme Medjol-Datteln mit Meersalz (schauder, aber der Unvergleichlichen hat’s geschmeckt), Fattoush (mit Halloumi statt Brot, auch lecker) und einem perfekt gegarten und gewürzten Rindfleischspiess. Insgesamt sehr lecker und leicht.
Als die Stunde rum war, machten wir bei „Duane Reade“ unsere Ostereinkäufe. Danach ging es ins nahe gelegene Hotel.

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