Tag 15 – Grapevine –> Düsseldorf

16.04.-17.04.

Wetter in Grapevine:  27°C – heiter, windig
Entfernung: 5.026 Meilen, ca. 13 Stunden
Wetter in Düsseldorf:  11°C – heiter

Nach Ein- und Umpacken unserer nun doch recht vollen Koffer und Taschen, verliessen wir ungefrühstückt das Hotel und fuhren die Main Street hoch in den historischen Bezirk, der bei genauer Betrachtung nur aus der nördlichen Mainstreet bestand. War aber nett da. Schöne alte Gebäude, die gut in Schuss gehalten wurden. Der Eindruck verstärkte sich, dass die kleinstädtisgrape2chen Zentren in Texas komplett aus restaurierten Westernstadtzeilen bestehen. Wird aber wohl daran liegen, dass wir fast nur in touristisch interessanten Orten waren.

Vor der zum Frühstück auserkorenen „Main Street Bakery“ standen die  Massen bis auf die Straße. Wir hatten es zwar nicht eilig, wollten aber auch nicht in der Schlange stehend verhungern. Also grape4musste spontan eine Alternative her.
Die Main Street runter stiessen wir auf „Jake’s“ eine Art Sportsbar, in der man auch frühstücken konnte. Perfekt!
Für mich gab es mal was vegetarisches (Ovo-Vegetarisch, um genau zu sein): Huevos Rancheros, typisch mexikanisch also! Erfreulicherweise ohne Speckstreifen oder Würstchen, mit denen der Ami ja normalerweise sogar seine Frühstückswaffeln, -pancakes oder French Toasts veredelt. Einzige Abweichung vom Originalrezept waren Hashbrowns statt Reis. Meine Huevos hatte ich diesmal „Over-medium“. Perfekte Wahl, nachdem ich bei früheren Gelegenheiten „Over-Easy“ (Denny’s, zu glibberig) und „Over-Well“ (IHOP, ein Hauch zu trocken) probiert hatte.

Nach dem Frühstück erkundeten wir weiter den historischen grape1Distrikt. Unter anderem konnten wir hier einen Blick auf den Zug in die Fort Worth Stockyards erhaschen, den wir gestern knapp verpasst hatten. Nach einer letzten Patrouille durch die Souvenirshops folgte die letzte Drugstorepatrouille (Walgreens).

Dann war es auch schon Zeit, den Altima voll zu tanken und abzugeben.  Das und die Busfahrt vom Mietwagencenter zum Terminal gestaltete sich recht geschmeidig. Nach Checkin und Fummelbude hatten wir noch ein Stündchen Zeit bis Boardingtime. Die verbrachten wir größtenteils in der Businesslounge, die etwas klein für den Andrang war. Das Speisenangebot beschränkte sich auf kleine Chipstüten in gefühlt 20 Sorten und etwas Süsskram.
Erfreulicherweise standen, neben den üblichen Wasserbieren, auch einige Flaschen Shiner Bock in der Kühlung, von denen wir uns zwei einverleibten.
Boarding und Abflug waren pünktlich. Die Unerfreute hatte keinengrape5 Ton auf dem Kopfhörer. So machten es sich fast alle der überaus freundlichen Flugbegleiterinnen nach und nach auf ihrem Schoß bequem, um erfolglos den etwas fummelig angebrachten Kopfhörereingang tief unterhalb der rechten Armlehne zu reparieren.
Nachdem die Erfolglosigkeit dieses Tuns eingesehen wurde, hat die Purserin dann nach dem Motto „Jeder Boot tut gut“ (alte Programmiererweisheit) das komplette Entertainmentsystem am Monitor initialisiert. Und siehe da, das Problem war behoben!

grape6Auf den Schreck gab es erstmal ein Gläschen Schampus zur Vorspeise (Roastbeef in Pecannusskruste).
Nach weiteren Köstlichkeiten, einem Espresso und ein paar Filmen und Serien wollte ich noch ein Schläfchen machen. Das ging leider nicht, weil der Kasten, den die Sitzdesigner für die Füße vorgesehen haben, etwas kleiner als meine Schuhgröße war. Das ist zwar Jammern auf hohem Niveau aber da bekommt die Lufthansa von mir massive Abzüge in der Note „Liegekomfort“. Die Unbeirrbare übrigens lag flach in der Vorrichtung und konnte auch etwas schlafen.
So beschloss ich ein Binge-Watching der sehr sehenswerten Comedy-Serie VeeP (4.Staffel komplett), einer kruden Mischung aus „House of Cards“ und „Saturday Night Live“.

Vor Frühstücksbeginn gab es zunächst mal eine Kaffeerunde aus formschönen Bechern. Die gefielen Ursel so gut, dass sie fragte, ob man die Becher irgendwo käuflich erwerben könne. Die freundliche Flugbereiterin hat ihr daraufhin einen Becher, gefüllt mit einem kleinen Plüschflugzeug geschenkt. Nach dem Frühstück gab es dann noch einen zweiten Becher geschenkt. Sehr nett!

Etwa eine Stunde vor Eintreffen in Frankfurt, wurde darauf hingewiesen, dass die Landung recht schaukelig geraten könne und deshalb schon mal die Anschnallzeichen eingeschaltet würden.
Das, was für diese unschöne Landung gesorgt hätte, schien sich aber bis zu unserer tatsächlichen Ankunft in Frankfurt verzogen zu haben. Wir setzten sehr weich auf und wurden von einer Aussenpostion mit Bussen in den Flughafen gekarrt (First-Class-Passagiere natürlich mit Limousinen und Vitos). Die Einreise verlief zügig, sodass wir ca. eine Stunde vor Abfahrt unseres Zuges gegen kurz nach neun im AirRail-Terminal standen und entspannt aufs Gepäck warten konnten.
Die Zollkontrolle war nicht besetzt. Da wir nicht ausgerechnet hatten, ob wir einkaufstechnisch über der Zollfrei-Grenze waren, erübrigte sich die Frage, den roten oder den grünen Ausgang zu nehmen.
Am roten Ausgang bzw. rot gestrichenen Türrahmen hing übrigens ein Telefon, mit dem man einen Zöllner herbeirufen konnte, wenn man was zu verzollen hatte…. (Falls hier Zollbeamte mitlesen: Wir waren selbstverständlich unter der Zollfrei-Grenze! Kein Wunder, bei dem Dollarkurs kauft man ja auch nichts ein)

Der Zug kam pünktlich. Am Bahnsteig in Köln wartete schon der entzückende Shuttleservice, der uns zu einer kleinen Brotzeit ins Domizil der Reiseleitung/-gruppe Sektion Köln brachte.
Danach suchte ich mir ein Drive-Now-Gefährt (1er BMW: klein,Rasenmähermotor, hart gefedert. Jedenfalls im Vergleich mit dem großhubräumigen Fullsize-Altima) und fuhr nach Düsseldorf, wo ich am frühen Sonntag nachmittag eintraf.

Fin

3 Gedanken zu „Tag 15 – Grapevine –> Düsseldorf“

  1. Von Huevos habe ich nie etwas gehört. So, habe ich kurz mal im Urban Dictionary nachgeschaut: The word means „eggs,“ but the reference to „balls“ is so strong that you have to watch out using the word at all. Polite girls would probably order blanquillos (little white things) from a male waiter.

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