Tag 8 – Nizwa –> Muscat

So, 25.11.2018
Wetter Nizwa: 26°C – sonnig
Wetter Muscat: 29°C – sonnig
Strecke Nizwa – Sayq – Muscat: 320 Km
Unterkunft: Intercontinental Hotel Muscat (5*)

Wir checkten gegen 7:30 Uhr aus, da wir noch einiges vor hatten. Nach dem üblichen Frühstück ging es gleich auf die Piste Richtung Muscat.
Vorher wollten wir aber noch das Sayq-Hochplateau am Jebel Al Akhdar erklimmen, das grob am Weg liegt.
In Birkat Al Mouz bogen wir auf die Hochgebirgsstraße RIchtung Sayq ab. Bevor wir da hoch durften, wurde an einem Polizeiposten mein Führerschein kontrolliert und unser X-Trail wurde ob seiner 4×4-Fähigkeiten in Augenschein genommen. Die Sichtprüfung war zufriedenstellend, wir durften passieren.

Die nächste halbe Stunde befuhren wir die recht neu gebaute, steile Serpentinenstrecke, die durchweg dreispurig ausgebaut war. Dabei überwanden wir ca. 1.000 Höhenmeter. Aussicht war Mangelware, denn die gesamte Strecke ist zum Tal hin durch eine Betonmauer gesichert. Zwischendrin gibt es den einen oder anderen Parkplatz, um die Aussicht zu geniessen. Der Omani scheint aber ein etwas anderes Verständnis von toller Aussicht zu haben, als der Mitteleuropäer… Wir überholten immer wieder LKW, die sich mit 10-15 Km/h den Berg hoch quälten. Das mit dem Allradzwang haben wir nicht ganz verstanden. Da war die Piste zum Jebel Shams deutlich kniffliger. Da hat aber niemand kontrolliert. Aber was wissen wir schon?!

Oben angekommen bemerkten wir die rege Bautätigkeit. Überall werden Strassen verbessert und Gebäude hochgezogen. Dank der niedrigen Temperaturen gedeihen hier Obstbäume, Rosen und sonstige Blumen. Mittendrin ein Luftwaffenstützpunkt, der für Arbeitsplätze sorgt. Und dank der grandiosen Aussicht, wurden und werden hier diverse Hotels gebaut. Mit dem Alila und dem Anantara haben sich zwei Luxusresorts (Zimmer um 500 EUR/Nacht) die Filetgrundstücke gesichert.

Wir fuhren am Luftwaffenstützpunkt vorbei bis zu dem pittoresken, halb verfallenen, Wadi Bani Habib. Das Dorf wurde 1958 während des Bürgerkrieges von der RAF bombardiert. Die Bewohner  siedelten sich daraufhin ein paar Kilometer weiter, an einer verkehrstechnisch günstigeren Stelle an.

Immerhin hat’s schöne Waschräume

Auf dem Rückweg beschlossen wir, uns im „Anantara Al Jabal Al Akhdar Resort“ mit einen Qahwa und Datteln zu erfrischen. Die Anlage sieht von aussen wie eine ROP(Royal Omani Police) -Kaserne aus und kommt von innen sachlich kühl mit sparsamen orientalischen Ornamenten daher. Muss man wollen (zusätzlich zum ambitionierten Preisniveau). Café mit Aussicht gab es schon mal nicht. Wir setzten uns also in den lobbynahen Innenhof. Qahwa fand sich nicht auf der Karte (Wie ich gerade auf deren Website sehe, gibt es Aussicht und Qahwa als Ausflug für Hotelgäste)…
Also bestellten wir Cappuccino beim bengalischen Barista. Dazu Saft. Aus der Qualität des Kaffees schlossen wir, dass er wohl noch nicht zur Ausbildung in Italien war. Schlechter Cappu, Saft aus Tetrapack, 12,98 OMR. Etwas enttäuschend. Das kann jeder Coffee-Shop, die es zuhauf im Oman gibt, besser und billiger.

Auf nach Muscat. Um 15:00 Uhr waren wir mit der Autovermietung im Flughafen verabredet. Wir machten uns an den Abstieg. Erster oder Zweiter Gang mit Motorbremse. Zwischendrin gab es immer wieder Rampenanlagen, die ausser Kontrolle geratene LKW einbremsen sollten. Sehr beeindruckend.
Wir passierten den ROP-Checkpoint und fuhren südlich von Birkat Al Mouz auf die Autobahn,auf der wir zügig voran kamen. Kurz vorm Flughafen wollten wir noch tanken. Die unfehlbare Navigatorin hat uns eine schöne Shell-Tankstelle ausgesucht, die aber nicht da war, wo sie vermutet wurde. Wir nahmen eine andere schöne Tankstelle und fuhren über den 12-spurigen Autobahnzubringer zur provinziell bis gar nicht beschilderten Mietwagenrückgabe. Das versuchten wir zumindest (Achtung Spoiler: Bei der endgültigen Abreise sahen wir aus dem Taxi den oppulent beschilderten Rental Car Return… Es gab genau EIN großes Schild kurz vor der Einfahrt, bis dahin hätte man Vermuten müssen).

Nach einer halben Stunde  stellten wir den Wagen entnervt in irgendeinem Parkhaus ab, gingen zum Schalter und schilderten die Situation. Zurück kam ein routiniertes „No Problem“. War wohl nicht das erste Mal, dass Touris hier scheitern. Wir buchten für 10 OMR einen Hoteltransfer. Da laut Aussage des freundlichen Schaltermitarbeiters ein Taxi mindestens 15 OMR kostet, war das ein Schnapper. Wir wussten zu dem Zeitpunkt noch nichts über das völlig chaotische Taxipreissystem in Muscat. Nach heutigem Wissensstand hätten wir vermutlich 18 OMR bezahlt…
Der Mitarbeiter brachte uns zu dem Parkplatz für den Limousinentransfer. Unterwegs erwähnte er, dass er in Heidelberg deutsch studiert hat. Ich überlegte kurz, ob ich zuvor ihn, den Oman oder gar den Sultan auf deutsch beleidigt habe oder ob ich launig die Sauberkeit unseres Mietwagens thematisiert habe. Ich kam dabei nur auf zwei minderschwere Fälle, puh.
Er lud uns ins Auto und der Fahrer brachte uns unter Missachtung aller Geschwindigkeitsbegrenzungen zu unserer Unterkunft für die nächsten fünf Tage.

Dort checkten wir ein, bezogen im zweiten Anlauf unser Zimmer mit Gebirgsblick und trollten uns schnell zum Strand. Wir wollten den Sonnenuntergang nicht verpassen. Der war sehr hübsch.

Dann war es Zeit fürs Abendessen. Fussläufig zu unserem Hotel gibt es eine Art Freiluft-Foodcourt namens „Oasis by the sea“, der diverse Restaurants, Cafès und Imbissbuden beherbergt. Dort zog es uns hin. Bei „Twins Turkish Cuisine“ liessen wir uns einige leckere Mezze und Kebabspiesse bzw. gegrillte Calamari schmecken. Dazu gab es den obligatorischen Lemon Mint Juice, frisch zubereitet und köstlich.

Wir beschlossen den, wieder ein Mal ereignisreichen, Tag im Hotelpub bei einigen Pints Guinness und Tigerbeer. Der erste Alkohol seit Tagen ging runter wie nix.

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