Do, 10.11.2016
Wetter Constantia: 24°C – sonnig
Der letzte Tafelbergversuch ist leider auch gescheitert. Aufgrund fehlender Aufstiegshilfe und mangels Sicht mussten wir den Programmpunkt fallen lassen. Schade!
„Wenn man nicht auf dem Tafelberg war, war man nicht in Kapstadt“ heisst es. Müssen wir halt nochmal wieder kommen. Es gibt sicherlich Schlimmeres.
Das Alternativprogramm bestand aus einer Weintour durch Constantia, also quasi durch die Nachbargemeinde. Mit Groot Constantia, Steenberg und Buitenverwachting standen die ältesten und bekanntesten Weingüter auf dem Programm. Wir haben mit einer geführten Tour durch die Kellerei von Groot Constantia begonnen. 1685 wurde hier mit dem Weinbau begonnen. Steenberg ist zwar drei Jahre älter, Wein wurde dort aber erst nach 1685 angebaut.
Aber bleiben wir noch in Groot Constantia. Der Ablauf der Führungen und Tastings ist hochprofessionell. Hier mehrere Busladungen zeitgleich durchzuschleusen ist überhaupt kein Problem. Gut, dass es noch nicht so voll war.
Wir hatten die Kellerei-Tasting-Kombi.
Die Führung, die chronologisch den Abläufen der Weinmacherei folgte, wurde von einer jungen Dame durchgeführt. Die hat das zum ersten Mal vor zahlendem Publikum gemacht, wie sie uns hinterher erzählte. Gemerkt hätten wir es sonst nicht. Daumen hoch.
Der Wein wird hier übrigens auch in Eichenfässern gereift. Man sieht also nicht nur langweillige Stahltanks.
Getasted (gucken, riechen, schmecken) wurde dann in einer Art Klassenzimmer. Es gab fünf, teilweise höherpreisige, Weine zur Verkostung (höherpreisig geht für mich so ab 12 EUR los). Von denen hat mich aber keiner so recht vom Hocker gehauen.
Nach dem weinlastigen Teil sind wir noch etwas durch die alte Gutsanlage gestreift, die im kapholländischen Stil erbaut ist. Sehr nett und insgesamt empfehlenswert.
Mit Merchandising eingedeckt ging es dann weiter nach Steenberg. Dort hat man einen sehr modernen „Showroom“ mit schicker Terasse gebaut. Es gab verschiedene Probierpakete zur Auswahl. Innerhalb dieser Pakete unterschiedlicher Preislagen konnte man weiter individualisieren. Während der Probe fand ein eher unaufdringliches Verkaufsgespräch statt.
Steenberg hat einen großen Teil seiner Produktion in ein Lager in Düsseldorf, also innerhalb der EU, verschifft. Wenn man nichts mitschleppen will, eine gute Sache, da man relativ zügig beliefert wird und nicht auch noch zum Zollamt muss. Die Preise waren trotzdem jenseits meiner Vorstellungskraft.
Damit hatten wir drei unterschiedliche Weinproben absolviert. Alle drei hatten allerdings eins gemeinsam: Die Begeisterung derer, die uns die Weine serviert und erklärt haben. Schön, wenn man sich offensichtlich mit seinem Job so identifizieren kann.
Buitenverwachting ist schnell abgehandelt. Im dortigen Restaurant wollten wir ein Mittagessen einnehmen. Wir hätten jedoch reservieren müssen um einen Tisch zu bekommen (vermutlich hätte auch ein „traditionelleres“ Outfit geholfen). Das Angebot, uns auf einen Snack in den angegliederten Coffeeshop zu setzen, haben wir dankend abgelehnt.
Wir sind dann weiter zum nahe gelegenen Open Door Restaurant. wo wir ein Mehrgängelunch eingeworfen haben. Das war sehr schmatzig und dem Anlass (letzte gemeinsame Mahlzeit in Südafrika) angemessen. Für südafrikanische Verhältnisse haben wir es mit ca. 450 R pro Person auch ganz schön krachen lassen. In D wären 30 EUR wohl nichts besonderes.
Nach dem Essen besuchten wir noch die örtliche Shoppingmall für letzte Besorgungen und den Abendsnack. Dann ging es zurück nach Houtkapperspoort, wo wir den letzten Abend mit dem Vernichten der Getränkereste (Wein, Bier, Amarula) verbrachten.