Tag 10 – Muscat

Di, 27.11.2018
Wetter Muscat: 30°C – heiter

Und Action!

Nach dem Frühstück fuhren wir gegen 9:00 Uhr mit dem Taxi für 7 OMR in die ehemalige Altstadt (jetziges Regierungsviertel).
Dort wollten wir hauptsächlich das Nationalmuseum besuchen, das aber erst um 10:00 Uhr öffnete. Wir schauten uns also erstmal in der Altstadt um. Genau gegenüber vom Nationalmuseum liegt der Al Alam Palast im „anglo-indischen“(?) Stil, für den 1972 etwa 1/3 der alten Bausubstanz, hauptsächlich verfallene Palastteile und Häuser indischer Händler, weichen musste. Der Palast liegt zwischen den portugiesischen Forts Al Mirani und Al Jalali, die den alten Hafen bewachen.
Drumrum wurde auch kaum ein Stein auf dem anderen gelassen und es entstand ein etwas steril wirkendes Viertel mit allerlei Ministerien, Verwaltungs- und Gerichtsgebäuden.
Wie es hier früher aussah, konnten wir später schön im Nationalmuseum sehen.
Wir besichtigten für 1 OMR Eintritt (nur KK-Zahlung) eines der wenigen älteren Gebäude, das „Omani French Museum“, das ab dem 19.Jahrhundert die Residenz des französischen Konsuls war. Hier sind Erinnerungsstücke an die gute alte Zeit und die omanisch-französischen Beziehungen zusammengetragen worden. Eine schöne kleine Sammlung.

Danach brauchten wir dringend eine Pause. Die gab es im nahe gelegenen „Muscat Light Restaurant and Coffee Shop“. Qahwa, Datteln und frisch gepresster Lemon-Mint-Juice für 3,400 OMR.
Bevor wir ins Nationalmuseum gingen, besuchten wir noch die Bait Muzna Gallery, in der moderne arabische Kunst verkauft wird. Auch mal nett.

Aber jetzt. Für lohnenswerte 5 OMR Eintritt ging es in das 2016 eröffnete „National Museum of the Sultanate of Oman“. Auf 4.000 qm wird hier in 14 Gallerien die Geschichte der Region der letzten 2 Mio Jahre beeindruckend aufs modernste dargestellt. Das kann man schwer beschreiben. Ich habe deshalb hier einige Fotos mehr eingestellt. Eines der Highlights unserer an Highlights nicht armen Tour.

Wir tranken noch einen Cappuccino im Museums-Café und machten uns zu Fuss auf nach Mutrah.

Die Strecke von knapp 5 Km führt hauptsächlich über die Corniche. Also schön am Wasser lang. In Mutrah befindet sich neben unserem Hauptziel, dem Souq, auch der Sultan Qaboos Port, wo die Kreuzfahrtschiffe anlegen und die beiden 150-Meter-Jachten des Sultans liegen. Kreuzfahrtschiffe hatte es am Dienstag nicht. Gut so. Keine Menschenmassen, die sich im Souq rum treiben. Leer war es trotzdem nicht.
Wir gingen durch den Haupteingang rein und wurden von den bengalischen Verkaufskräften mit einem auffordernden „YES“, „FRANKINCENSE“ oder „PASHMINA“ begrüsst. Einer sprach uns sogar auf bayerisch mit „Weihrauch, Myrrhe“ an. Wie sich später herausstellte sprach der gute Mann nur zwei Worte deutsch und ein paar Brocken englisch. Aber der Trick mit dem bayerischen Akzent ist schon witzig. Damit hat er bei den Kreuzfahrern bestimmt gut Erfolg!

In einer entfernten Seitengasse wurden wir fündig. Der Verkaufsrepräsentant des auf Räucherwerk spezialisierten Shops beachtete uns kaum. In aller Ruhe füllte er Weihrauch aus großen Säcken in kleine Verkaufsportionen um. Wir störten sein Tagwerk und kauften einige Portionen Weihrauch, Kohletabs aus chinesischer Produktion und billige (500 bz) Tonbrenner.

Wir liessen uns weiter durch die Gassen treiben und hielten an einem Shop, wo wir unbehelligt die Auslagen betrachten konnten, weil die Verkäufer im Laden mit einer Reisegruppe zu tun hatten.
Da griff der Shopbetreiber von nebenan ein und übernahm das Verkaufsgespräch mit uns. „Die sind neu im Geschäft, da helfe ich schon mal aus“. Praktischerweise handelte er sich auch noch selber runter. War ja nicht sein Kram. Vollends überzeugt von seinem Talent kauften wir noch einige Souvenirs, die wir eigentlich nicht wollten…
Nun mussten wir auch noch seinem Textilgeschäft einen Besuch abstatten. Sein Sohn studiert in Aachen und er war auch schon in Cologne mit dem schönen Cologne River. Vor lauter Begeisterung kaufte die Unmanipulierbare eine schön gemusterte Kufiya. Bevor er uns noch schöne Pashminaschals andrehen konnte, suchten wir das Weite.

Leicht desorientiert verliessen wir das Souq-Labyrinth durch eine Seitengasse. Da es Essenszeit war und mit dem „Bait Al Luban“ ein gehobenes omanisches Restaurant in der Nähe war, versuchten wir, dort einen Tisch zu bekommen. Das klappte ganz hervorragend und wir liessen uns omanische und indisch angehauchte Spezialitäten (u.a. Shuwa, Mishkaki, verschiedene arabische und indische Brotsorten) schmecken. Zum Abschluss gab es noch ein paar Becherchen Qahwa mit Datteln.
Rumdum gesättigt verliessen wir das Restaurant und suchten uns ein Taxi. Der Fahrer wollte 10 OMR zum Hotel haben, wir wollten 5 zahlen. Geeinigt haben wir uns in der Mitte, bei 7.

Im Hotelpub nahmen wir dann noch den traditionellen Absacker zur Happy Hour.

1 Gedanke zu „Tag 10 – Muscat“

Kommentar verfassen