Tag 12 – Muscat

D0, 29.11.2018
Wetter Muscat: 29°C – heiter

Heute war mittelprächtige Action angesagt. Am Morgen besuchten wir die große Sultan-Qaboos-Moschee. Zwischendurch an den Pool und für den Nachmittag hatten wir noch die Sunset-Dhau-Tour.

Nach dem Frühstück trainierte die Unnachahmliche noch kurz das Anlegen des Kopftuches und schon ging es los.
Wir fuhren mit dem Taxi zur Moschee. Der Taxifahrer wollte 7,500 OMR haben. Das hielten wir für teuer. Er könne auch mit Taxameter fahren, das würde aber mindestens 7,700 OMR kosten. Ich sah nur keinen Taxameter. Da holte er sein Handy raus und zeigte die Taxameter-App. Jetzt waren wir aber mal gespannt. Er drückte auf den Startknopf und los ging es. Auf dem Weg zur Moschee hielt er sich peinlich genau an jede Geschwindigkeitsbegrenzung. Hinter der Autobahn-Ausfahrt gab es noch einen kleinen Stau und einen kurzen Fotostop für die Moschee im Ganzen. Auf dem Parkplatz hielten wir mit 7,670 OMR auf der Uhr…
Im Eingangsbereich bekamen wir eine Karte der weitläufigen Anlage. Ausserdem gönnten wir uns einen Audioguide. Ansonsten ist der Eintritt frei. Nach der Begutachtung unseres Outfits durch das Aufsichtspersonal, betraten wir den vorgelagerten Garten.
Über die etwas karge Frauengebetshalle und den schlichten aber schönen Sahn (Freiluftgebetshof), näherten wir uns dem prunkvollen Männergebetssaal. Hier wurden ausgesuchte Materialien verarbeitet. Hauptbaumaterial für den gesamten Komplex (inklusive Bibliothek und Madrasa und Nebengebäuden) ist indischer Sandstein, Davon dann auch gleich 300.000 Tonnen .
Wenn es richtig voll wird, können 20.000 Leute gleichzeitig beten. In den Männergebetssaal, mit dem zweitgrößten Perserteppich und dem zweitgrößten Kronleuchter der Welt (tragisch, dass Abu Dhabi inzwischen alles eine Nummer größer hat), passen 6.500 Gläubige. Beeindruckende Zahlen. Bevor ich die Schönheit der Anlage beschreibe, lasse ich, wie beim National-Museum auch, lieber Bilder sprechen.

Als wir den großen Saal verlassen hatten, kamen uns schon die Massen entgegen. Die Gruppen „Mein Schiff“ 1-15 à ca. 25 Personen fluteten den Komplex. Zeit, zu gehen. Am Eingang hatte „Mein Schiff 15“ gerade die Kleiderkammer geplündert (Abayas und Dishdashas werden an nicht adäquat gekleidete Touristen ausgeliehen), und warteten auf die Begutachtung der Moscheewächter.
Wir gaben die Audioguides ab (sehr empfehlenswert übrigens!) und nahmen ein Taxi (6 OMR ohne Feilschen) zurück zum Interconti. Nein, nicht zum Interconti. Wir ließen uns zum Starbucks im „Oasis by the sea“ bringen. Ich hatte den Verdacht, dass die Nennung eines 5*-Hotels als Ziel, den Preis erhöht. Da die Versuchsreihe nur aus einer Fahrt bestand, können wir diese Theorie leider nicht verifizieren.

Den Starbucks ließen wir rechts liegen und gingen durch den Hintereingang ins Hotel, wo wir eine kleine Ruhesession am Pool einlegten.

Pünktlich 15:00 Uhr stand der Subsubunternehmer (der sich dann als Dhau-Eigner „Sidab Sea Tours“ herausstellte) mit einem Kleinbus vor der Tür. Unser letzter Oman-Programmpunkt konnte starten.
Wir sammelten unterwegs noch vier Leute am Crown Plaza ein und fuhren zum östlich vom Regierungsviertel gelegenen Dhau-Hafen. Dort enterten wir eine der Dhaus, die bereits mit einem Bus Italiener gut gefüllt war. Wir fanden noch ein Plätzchen auf dem Oberdeck. 16:00 Uhr ging es dann auch schon los. Da es eher wolkig war, gingen wir eigentlich nicht von einem spektakulären Sonnenuntergang aus. Wie man sich täuschen kann…
Wir verliessen den Hafen zunächst weiter Richtung Osten um das Al Bustan Palace Hotel von der Seeseite aus zu bewundern. Es handelt sich um das Gästehaus des Sultans, dass nebenbei als von Ritz Carlton geführtes Luxushotel dient.

Zwischendurch wurden Wasser, Snacks, Qahwa und Datteln gereicht. Pünktlich zum Sonnenuntergangsszenario fuhren wir an der „Skyline“ vom Regierungsviertel und Mutrah nebst Hafen vorbei. Das wurde dann, trotz einiger Wolken, sehr imposant.

Gegen 18:00 Uhr kehrten wir, gesteuert von einer italienischen Passagierin (die sich einfach nur mal ans Steuer stellen wollte), in den Hafen zurück. Der richtige Steuermann liess sie bis zum Anlegemanöver nicht wieder gehen und blieb tiefenentspannt. Er griff nur sporadisch ein. Et hätt noch emmer joot jejange  (Artikel 3 Rheinisches Grundgesetz).

Wir wurden wieder in den Kleinbus geladen und waren kurz vor 19:00 Uhr passend zum Abendessen, wieder am Interconti. Dort hielten wir uns nicht lange auf. Das letzte Abendmahl im Oman nahmen wir nochmal bei „Twins Turkish Cuisine“ ein. Es gab wieder das volle Programm: Mezze, Kebabs und Lemon-Mint-Juice. Im Hotel gab es einen letzten Absacker im Pub und der letzte Tag war Geschichte.

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