Tag 6 – Þingvellir National Park

Di 02.07.2019
Wetter:  bis 19°C – heiter

Erstmal  ein kurzer Exkurs zum isländischen Alphabet. Es gibt 32 Buchstaben. Drei davon laufen uns hier relativ häufig über den Weg.

  • Þ / þ (im englischen wäre das ein hartes Ti-Äitsch)
  • Ð / ð (englisch: weiches Ti-Äitsch)
  • Æ / æ (deutsch: ei)

Weiter im Text.

Am späten Vormittag fuhren wir 60 Kilometer nach Norden zum Þingvellir, dem Nationalschrein Islands.
Hier traf sich seit dem frühen 10. Jahrhundert für zwei Wochen im Juni die isländische Bevölkerung (so sie denn Gode, eine Art Bezirksvorsteher/Tempelpriester, war) zum Althing, der gesetzgebenden/rechtsprechenden Versammlung. Der Althing fand Jahrhunderte lang statt, auch unter norwegischer und dänischer Herrschaft.
Heute tagt der Althing als isländisches Parlament permanent und demokratisch gewählt in einem festen Gebäude in Reykjavik.

Die Kulisse für den Althing wurde damals hervorragend ausgesucht. Hier treffen mit der amerikanischen und der eurasischen, zwei tektonische Platten aufeinander. Das sorgte im Laufe der Jahrmillionen für imposante Fels-Verwerfungen. Drumrum liegen noch ein paar Vulkane. Für ständige geologische Action ist also gesorgt.

Wir begannen unsere Exkursion am Visitorcenter und folgten der bekannten Almannagjá-Schlucht ins Tal. Auf einem gut ausgeschilderten Rundweg erkundeten wir den Þingvellir. Hier gibt es die erwähnten Felsformationen, Wasserfälle, Seen mit Tauchspots, den Althing und das Sommer-/Gästehaus der isländischen Regierung. Rauh und lieblich wechseln einander ab. Nach etwa vier Stunden waren wir da durch und hungrig.

Dass die ganze Anlage zum Weltkultur-Erbe der UNESCO gehört, muss ich wohl nicht extra erwähnen.
Findige Tourismusmanager haben zudem den Þingvellir mit dem Wasserfall Gullfoss und den bekannten Geysiren zum „Golden Circle“ zusammen gefasst und weltweit promotet. Zu letzteren aber demnächst mehr…

Nach einer Begehung des mediokren Souvenirshops im Visitorcenter begaben wir uns zum Parkplatz. Auf der Zufahrt kam uns der Subaru-Forester-Club Moskau mit locker 15 Fahrzeugen entgegen. Die kommen rum!
Da kommt man sich mit seiner kleinen NBT-Mazda-CX5-Kolonne klein und unbedeutend vor…

Nächster Programmpunkt war ein frühes Abendessen. Das nahmen wir in Laugarvatn am gleichnamigen See, ca. 30 Km östlich von Þingvellir ein.
Die Reiseleitung hat das Restaurant „Lindin“ ausgewählt. Es gab Fisch und Burger, beliebte Gerichte in isländischen Gaststätten. Hier waren sie besonders lecker. Ich hatte Rentierburger.

Fester Bestandteil einer jeden Island-Reise ist der Besuch von heißen Quellen. Die imposanteste und bekannteste Anlage ist die „Blaue Lagune“ südlich von Reykjavik. Da fanden wir 83 EUR Eintritt für ein bisschen planschen aber etwas ambitioniert.
Wir begnügten uns also mit dem fünftbesten (laut „Guide to Iceland„) Thermalbad, dem „Fontana“ direkt neben dem „Lindin“. Das ist mit 30 EUR zwar immer noch ordentlich hochpreisig, kann man aber mal machen.
Da trieben wir uns ca. zwei Stunden in Becken unterschiedlicher Temperatur (zwischen 32 und 40°C), Sauna, Dampfbädern und See herum. Dann fuhren wir die 50 Km zurück nach Hveragerði. Dort gab es noch einzwei Absacker.

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