Tag 3 – Yale

Di, 02.04.2019
Wetter: um 11°C – heiter
Strecke Port Jefferson – New Haven – Bear Mountain: 175 Km
Unterkunft: Bear Mountain Inn – Overlook Lodge

Wir wollten die Neun-Uhr-Fähre nach Bridgeport nehmen, mussten also entsprechend früh aufstehen. Ein Online-Fährticket-Kauf am Abend zuvor scheiterte daran, dass keine unserer Kreditkarten akzeptiert wurden. Wir gingen also vor dem Frühstück eben im Fährterminal das Ticket erwerben. Schon die erste Kreditkarte funktionierte ganz normal…

Frühstück gab es im nahegelegenen Dunkin‘ Donut. Die verkaufen Kaffee aus der Siebträgermaschine, der auch noch gut schmeckt. Dazu hatten wir O-Saft, Toast und Bagel. Das sollte erstmal bis Mittag reichen. Zurück im Hotel checkten wir aus.

Nach dem Verladen des Gepäcks liessen wir uns am Fährterminal in die Warteschlange einweisen.. Schlag neun legten wir ab und shipperten bei heiterem aber kalten Wetter in den Long Island Sound hinaus. Nach einer Stunde fünfzehn fuhren wir in Bridgeport vom Boot.

Direkt in den Bass Pro Shop vor Ort. Da hielten wir uns erstmal längere Zeit für einige Klamottenkäufe auf. T-Shirts und Hemden. Schrotflinten, 9mm-Pistolen, Boote in diversen Größen, Ausrüstungen zum Angeln mit Pfeil und Bogen, realtreefarbene Geländegolfkarts und Gillysuits hätte es allerdings auch gegeben.

Im nahe gelegenen New Haven fuhren wir in ein Parkhaus und liefen durch die unspektakuläre Innenstadt zum Campus der Elite-Uni Yale, der quasi den nördlichen Teil der Innenstadt bildet. Er besteht, speziell im Old-Campus-Block, aus diversen alten Gebäuden, die malerisch eine Stadt in der Stadt bilden. Nicht der schönste Campus unserer mehrjährigen Besichtigungstour.
Der sollte (Achtung Spoiler!) zwei Tage später folgen. Aber durchaus pittoresk.
Für Studierende ist das hier sicherlich ein Traum. Wenn man das nötige Kleingeld mitbringt, versteht sich.
So kostet z.B. das Studienjahr 2019/20 76.000 USD (alles inkl). Beziehungen um reinzukommen helfen vermutlich auch noch. Denn einfach hinfahren und Einschreiben scheint nicht so einfach zu sein, wie dieser Fall exemplarisch zeigt…

Wenn man es schafft, das Studium erfolgreich zu beenden, hat man quasi eine Job-Garantie und ist in sehr illustrer Gesellschaft: Die Clintons (Bill und Hillary), die Bushes (George und George W.), Paul Krugman (Ökonom und Träger der Alfred-Nobel-Gedächtnismedaille), Rory Gilmore, Cole Porter, Meryl Streep und diverse Supreme-Court-Richter haben u.a. hier ihren Abschluss gemacht.

Wir machten noch einen Schlenker über den vom Campus umschlossenen Grove Street Cemetery aus dem späten 18.Jahrhundert. Dort liegen allerlei Persönlichkeiten begraben, die mit Yale, New Haven und Connecticut zu tun haben.
Dort fanden wir den Grabstein einer „verrückten Katzenlady“ am spannendsten. Die lebt wohl noch, allerdings wurden schon vier ihrer Katzen hier beerdigt und auf dem Grabstein verewigt.

Fester Bestandteil einer Campusbesichtigung ist die Begehung des Uni-Shops, wo es hauptsächlich Sportkleidung, Fanstuff und Kühlschrankmagnete gibt. Trotz der riesigen Auswahl, wurden wir hier aber nicht wirklich fündig. Schade…

Als kleinen Imbiss gönnten wir uns eine Lobster Roll vom preisgekrönten Foodtruck, der vor dem Old Campus stand. Das ist ein angetoastetes Hotdog-Brötchen, das mit ordentlich Hummerfleisch und Zitronenbutter belegt ist. Mit 17 USD pro Stück, war dieses „Fischbrötchen“ aber nicht ganz preiswert.
Nach der äusserst schmackhaften Zwischenmahlzeit fuhren wir gen Westpoint. Dabei befanden wir uns in ständigem Kampf mit Google-Maps, das uns entweder durch New York City im tiefen Süden oder Poughkeepsie im hohen Norden von New York State führen wollte.
Wir haben keine der Alternativen gewählt, weil wir über die Purple-Heart-Memorial-Bridge über den Hudson fahren wollten, die nur wenige hundert Meter von unserer Unterkunft entfernt war.
Kurz vor Ankunft stellte sich heraus, dass wir nur den Haken bei „mautpflichtige Strecken vermeiden“ hätten entfernen müssen. Dann hätte uns Maps die Brücke angeboten. Die Brücke ist allerdings nur vom Westufer aus kostenpflichtig…

Wir checkten in unser Zimmer mit Seeblick ein und kümmerten uns ums Abendessen. Im nächstgelegenen Weiler Fort Montgomery nahmen wir bei „Barnstormer Barbeque“ leckere Ribs und ein gegrilltes Hähnchensandwich zu uns. Dazu gab es einige Craftbiere.

Nach dem Essen brauchten wir noch einen kleinen Absacker in Form eines Sixpacks Bier. Wir fuhren zu einem Wein- und Schnapsladen und waren irritiert. Im Staat New York dürfen Liquorstores kein Bier vekaufen. Das mussten wir im Tante-Emma-Laden die Straße runter kaufen. Strange!

 

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