Sa 02.11.2019
Ans Frühstück hatten wir eigentlich keine großen Erwartungen. Irgendwas HI-Express-Typisches halt. War aber wieder nix. Dim Sum, verschiedene indische und malayische Gerichte auf der einen, Rührei-, Würstchen-, Speck-Geschichten auf der anderen Seite.
Gebäck, Brot, Brötchen und Kaya-Toast zum selberbauen gab es auch. Und frische Säfte, allerlei Kaffee etc. Guter Vier-Sterne-Standard complimentary.
Frisch gestärkt ging es los. Mit der Interconti-Gruppe hatten wir uns am Eingang der nächsten MRT (U-Bahn) Station, Fort Canning verabredet. Wir fuhren aber nirgendwo hin, sondern beabsichtigten, den Fort Canning Hill zu besteigen. Bei der Witterung ist jeder Hügel eine Herausforderung. Freundlicherweise gab es hier eine Rolltreppe. War also easy.
Auf dem Hill gibt es einige alte Bauten. U.a. das Haus von Sir Stamford Raffles, den ältesten christlichen Friedhof SIngapurs und die Battle Box, den WWII-Kommando-Bunker der Briten. WIr schauten uns ausgiebig um.
In der Battle Box war ich schon mal vor 13 Jahren. Damals gab es noch keine Rolltreppe. Recht spannend aber unklimatisiert und etwas muffig-stickig.
Den Abstieg auf der anderen Seite mussten wir ohne Rolltreppe bewältigen. Ging aber auch irgendwie.
Unten waren wir ganz in der Nähe der Orchard Road, der berühmtesten Einkaufsstraße Singapurs, wo sich über mehrere Kilometer eine Riesenmall an die andere reiht.
Wir schlugen uns zur Orchard Central Mall durch und nahmen da erstmal ein kaffeehaltiges Kaltgetränk in Form eines Vanilla-Coldbrew.
Dann stiegen wir aufs Dach. Im 11. Stock gibt es einen Rooftop-Garten mit toller SIcht über große Teile Singapurs. Und das Ganze auch noch Gratis!
In der Paragon-Mall musste ich noch meine vorbestellte SIM-Karte für Singapur (100GB, 6,50 EUR) abholen und in mein Dual-SIM-Handy einbauen. Hello World!
Nun war es aber endlich Zeit für die erste Fahrt mit der MRT! WIr fuhren zur City-Hall. Da in der Nähe steht das berühmte Raffles-Hotel, das von Accor (dem Betreiber) frisch renoviert wurde. In der berühmten Longbar, wo der berühmte Singapore-Sling erfunden wurde, tranken wir für teures Geld einen solchen. Der verwendete Gin wurde kürzlich extra zum 100.Jubiläum von der Sipsmith-Destille in London gebrannt. Da kann man auch mal einen 10er mehr ausgeben.
Nun war es 4 und zeit für einen kleinen Imbiss. Allerdings nicht im Raffles, sondern im nahegelegenen Food Republic Foodcourt. Ein paar Nudel- und Reisgerichte später wollten wir uns im CHIJMES umsehen, einem alten Konvent-Gelände samt Kirche, das liebevoll zu einem Kneipen“viertel“ umgewidmet wurde. Hier schauten wir uns in Teilen das Endspiel der Rugby-WM an und probierten Produkte aus der Singapurer Archipelago-Brauerei, die alle weitgehend trinkbar aber insgesamt nicht so dolle waren. Stichwort parfümiertes Craftbier.
Unsere letzten Programmpunkte des Tages bestanden im Satayclub am Lau Pa Sat Hawker Center und einem anschliessenden Absacker.
But first things fIrst. Von einem Satay-Anreisser liessen wir uns einen Tisch zuweisen. Nach dem langen Fussmarsch bestellten wir bei der Tiger-Beauftragten erstmal einen Pitcher Bier. Dann besprachen wir die Speisefolge. Satay und Satay sollten es sein. Aber erstmal eine kleine Gebrauchsanweisung für die Satay-Straße:
Sobald Ihr sitzt, stürmen allerlei Leute auf Euch zu, die euch Speisekarten mit überteuerten Menüvorschlägen aus dem Lau Pa Sat unter die Nase halten. Die schon mal abwimmeln.
Erstmal das Wesentliche: TIger (s.o.) zu reellen Preisen.
Dann darf der Anreisser ran, dem der Tisch gehört. Der hält Euch eine Speisekarte mit überteuerten Sataykombinationen unter die Nase. Dem werft Ihr ein freundliches aber bestimmtes „20 Chicken and 20 Beef“ entgegen, ohne die Karte eines Blickes zu würdigen (10 pro Person ist erstmal eine gute Faustregel, um ins Thema zu kommen).
Zwischendurch ist immer mal ein Anbieter von Menüvorschlagskarten abzuwimmeln. Das lässt aber nach, sobald die Spiesschen vor Euch stehen.
Stand November 2019 kostet ein Spieß 70 Cent. Das sind faire 28 SGD für 40 Spiesse. Eine (umfangreichere) Kombo für Vier Personen von der Satay-Anreisserkarte hätte mindestens 69 SGD gekostet.
Je nachdem, ob Ihr Servietten braucht, könnt Ihr von den fliegenden Servietten-Anbietern noch je eine Packung feuchte und trockene Tücher für eine Spende (2 SGD werden als angemessen angesehen) erwerben. Im Hawkercenter gibt es nämlich keine.
Dann heisst es, bei den Spiessen nicht den Anschluss verlieren….
Wir bestellten nochmal 20 Chicken. 10 davon, empfahl der Anreisser, sollten wir leicht scharf bestellen. Haben wir gemacht. War auch lecker. Zwischenzeitlich brachte er vier vegetarische Spiesse zum probieren. Die bestanden aus der Satay-Marinade und Pilzen und waren köstliich.
Auf dem Heimweg gab es im HI Express Aussenbereich noch eine Tiger-Pint. Dann war auch dieser Tag Geschichte!
31°C – heiter |
Moin.
Ich bin total begeistert: die Gebrauchsanweisung für die Satay Strasse,der Brüller.
Grossartig.