03.03.2017 – Am Freitag traute ich mich, mit Hilfe von Krücken und Verband, zum Frühstück aus dem Zimmer. Eine nette kleine Boutique-Hotel-Anlage hatten wir uns da ausgesucht. Sah zwar von aussen aus, wie Getreidesilo, war aber nach innen durchaus gelungen.
Da wir unter der Woche ausserhalb der Feiertagssaison so ziemlich die einzigen Gäste waren, gab es à la Carte Einheits-Ost-West-Frühstück. War ok, aber nichts, was in bleibender Erinnerung bleibt. Speziell mit Congee (geschmacksarmer Reisbrei) können wir uns eher nicht anfreunden…
Nach dem Frühstück wurde schnell gepackt und ausgecheckt. Der Fahrer wartete mit seinem Toyota „Wish“ Minivan (Referenzhöhe, Limousine ist für mich zu niedrig, (Klein-)Bus zu hoch), um uns nach Taipei zu bringen. Dazu musste ich wieder an „meine“ Rampe. Mit Krücken und drei Leuten um mich rum, die ich bei einem weiteren Umkipper mit in den Abgrund gerissen hätte, ging es aber ganz gut. Das Besteigen des Autos war dann relativ easy.
Schlag 10 ging es los. Wir befuhren die durchaus spektakuläre, kurvenreiche Küstenstraße gen Norden. Der Fahrer hatte für die vier-Stunden-Strecke einen guten Tag mit einem Umweg durch den Norden New Taipeis geplant. Das war mir sehr recht, weil das vorerst die letzte Sightseeing-Aktion für mich gewesen sein dürfte. Als erster Halt stand Nanfang’ao auf dem Programm. Genauer ein Aussichtspunkt oberhalb, von dem man einen hervorragenden Blick auf den Fischereihafen und die Umgebung hatte.
In Yilan verliessen wir die Küstenstraße und kehrten in einem touristisch angehauchten Restaurant zum Lönsch ein. Die Karte war chinesisch ohne Bilder. Die Kellnerin schien zudem nicht die gleiche Sprache, wie unser Fahrer zu sprechen. Unser Zeigen auf die schmackhaft aussehenden Gerichte am Nachbartisch hat niemand so richtig verstanden.
Wir zeigten also experiementell auf je ein Gericht im oberen und im unteren Teil der Karte. Bekommen haben wir Muscheln mit Schmorgurke und süssliche Küchlein. Zudem gab es noch Obstsaft, in dem glibberige Kerne schwammen, die wie Froschlaich aussahen. Insgesamt gar nicht mal so schlecht und recht preiswert.
Halbwegs gestärkt ging es weiter. Im weiteren Verlauf der Tour stand noch der östlichste Punkt Taiwans mit seinem Leuchtturm auf dem Plan. Unterwegs machte der Fahrer den Vorschlag, die Lampion-Hotspots Pingxi und Shi Fen Station zu besuchen. Da sagten wir nicht nein. Beide Programmpunkte habe ich lieber im Auto verbracht. Hügelige unebene Strassen traute ich mir so überhaupt nicht zu.
Durch die abendliche Rush-Hour Taipeis (tasende von Rollern versuchen sich gegen tausende von Autos zu behaupten) ging es zum Hotel Cozzi. Wieder so ein nettes Boutique-Hotel. Um da hin zu kommen, musste man aber erstmal die extrem hohe Bordsteinkante vorm Hotel überwinden. Beim Erklimmen dieses fiesen Hindernisses hätte es mich fast wieder gerissen. Oben angekommen gab es eine Rollstuhlrampe mit ganz wenig Steigung und Geländern links und rechts. Easy! Im Hotel selber war es dann vollkommen barrierefrei, sogar mit entsprechender öffentlicherToilettenanlage.
Wir checkten ein und bezogen unser großzügiges Zimmer. Zeit zum Abendessen! Wolfgang bekam noch eine Nachricht, dass wir gut im Cozzi angekommen sind. Dann gingen wir ins Hotelrestaurant.
Dort gab es hauptsächlich Western Food und Beef Noodles, die wir beide bestellten und die sich als gut genießbar heraus stellten. Plötzlich tauchten an unserem Tisch Yvonne und Wolfgang auf. Die haben keine Zeit verloren! Wie sich heraus stellte, war es purer Zufall. Sie waren in der Gegend im Kino und haben uns zufällig im Restaurant gesehen. Die Welt ist ein Dorf!
Die beiden wollten den angebrochenen Abend auf einem Nachtmarkt beschliessen und nahmen Ursel mit. Dem Hörensagen nach, haben sie sich dort durch die Häppchenstände gefressen. Nach zwei Stündchen war Ursel wieder da und hat mir ein Carepaket, bestehend aus frittierten und gebratenen Schweinereien vom Huhn, mitgebracht.Legger!
###Fotos folgen###
Wetter Xincheng: 18°C – bedeckt
Wetter Taipei: 16°C – bedeckt
Unterkunft Taipei: HOTEL COZZI@Taipei Mingshen
Man, man, man, ein echter Abteuer-Urlaub.